Turmfalke mit Beute

Ausgangsbedingungen

Manchmal braucht es etwas Zeit, um das Gesehene aufzuschreiben. In diesem Fall sind meine Beobachtungen schon im Jahr 2016 erfolgt. Damals waren meine Wildlifeerfahrungen noch sehr rudimentär. An eine eigene Homepage war überhaupt nicht zu denken. Nun ergab es sich in dieser vorweihnachtlichen Zeit, dass ich meine Festplatten checkte und dabei auf so manchen fotografischen Schatz stieß. Darunter waren auch Fotos eines Turmfalten, den ich damals beobachten konnte und da kam mir in den Sinn, dass es nun an der Zeit wäre, meine Beobachtungen nachträglich aufzuschreiben.

Beobachtungen

In der Wiesenlewitz, heute ist nur noch ein Fragment vorhanden, stand im Jahr 2016 noch eine stattliche Weide. Sehr exponiert mit ausladenden Ästen. Ein Fotografenkollege gab mir damals einen Hinweis, dass er an diesem Baum regelmäßig Turmfalten beobachten konnte. Was für ein Glück. Die Turmfalken waren damals noch nicht so in meinem fotografischen Fokus. Ein Versuch war es allemale wert auch wenn es an Erfahrung mangelte. Schon von weitem konnte ich erkennen, dass auf der Weide ein Vogel saß. Der Blick durch mein Fernglas zeigte mir einen Volltreffer. Ein Turmfalke thronte auf dem Ast und ich tastete mich langsam mit dem Auto vor. Ein Stück fahren, anhalten und aus dem Auto fotografieren so meine erste Turmfalkenannährung. Bei dieser Stop an Go Taktik bemerkte ich, dass der Turmfalke nicht flüchtete bzw. er aufflog sich unmittelbar in der Nähe in die Wiese oder auf einen anderen Gegenstand setzte. Fürs Erste war aber mein Glück aufgebraucht. Brauchbare Fotos waren bei dieser Vorgehensweise nicht zu bekommen. Ein anderer Plan musste her. Mein Jagdfieber war geweckt!

Wie weiter?

In den darauffolgenden Wochen war ich immer mal wieder vor Ort. Der Turmfalke schien sehr standorttreu zu sein. Irgendwo fand ich ihn immer und dies relativ schnell. In der Regel sass er auf einem Koppelpfahl, ganz ruhig und entspannt. Ab und an flog er auf um in den Rüttelflug zu gehen. Dann stand der Falke auf der Stelle in der Luft um sich plötzlich im Sturzflug in Richtung Gras zu bewegen.

Oft waren diese Sturzflüge nicht von Erfolg gekrönt. Wenn es aber klappte konnte ich auch beobachten, dass insbesondere Mäuse oder Maulwürfe die Beute waren. Erst wurde mit dieser Beute gespielt, nicht selten liess der Falke die Beute wieder frei um sie anschließend nochmals zu fangen. War sie dann erlegt flog der Vogel auf einen Ansitz und zerlegte das Tier.

Bei meinen späteren Beobachtungen habe ich derartige Szenen immer wieder mal gesehen. Allerdings habe ich die Turmfalken dann doch eher an Kirchtürmen aufgesucht. Dort waren sie damit befasst die Jungen zu füttern aber diese wäre dann auch eine andere Geschichte. Nicht weniger spannend!

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