Naturbeobachtungen – Schwarzwild

Juni 2020

An diesem Juninachmittag stand die Sonne noch hoch, ein leichter Wolkenschleier zog über die trockene Wiese. Es wehte ein schwacher Wind. Noch schnell musste ich meinen Standort wechseln, denn die Windrichtung ist für eine erfolgreiche Fotopirsch von großer Bedeutung. Als mir der Wind ins Gesicht wehte war ich zufrieden und zog los.

Leicht bestückt, mit dem Fernglas um den Hals und der Kamera auf dem Stativ näherte ich mich der großen Wiese. Am Rand der Wiese, noch in beachtlicher Entfernung und durch einen Graben getrennt, konnte ich eine Rotte Schwarzkittel erspähen. Die Distanz war noch so groß, dass ich vorerst ohne Deckung meine Weg fortsetzen konnte. Am Graben war dann aber schon Vorsicht geboten. Ich musste aber noch dichter heran.

An der Waldkante sah ich eine Suhle. Davor in aussichtsreicher Fotodistanz lag ein Holzstapel, der mir als Schutz dienen sollte. Geduckt versuchte ich näher heran zu kommen. Das Schwarzwild, es waren Sauen mit ihrem Kindergarten“ war beschäftigt. Sie suchten im hohen Gras nach Fressbarem und nahmen von mir keine Notiz. Mein Versuch glückte, unbemerkt sass ich hinter der Holz und positionierte mein Stativ.

Das Licht kam von vorn aber die Suhle lag etwas im Schatten seitlich meines Verstecks. Ich musste nur wenige Augenblicke warten, die Tiere näherten sich immer mehr dem angepeilten Punkt, einem Mahlbaum am Rande des Modderlochs.

Dort war es so trocken, dass es staubte. An der Suhle hielten sich die Tier nicht lange auf. Der Bedarf eines frischen Modderbades schien gedeckt zu sein. Der Mahlbaum war dafür sehr frequentiert. Sowohl die Sauen als auch die Frischlinge entledigten sich dort der lästigen Parasiten. Tier für Tier verdrückte sich nach der Reinigung in den Schutz der dichten Tannen. Ihnen dahin zu folgen war zu riskant. Ich hatte einige besondere Augenblicke, so dass es dann auch für den Nachmittag genug war. Unterwegs hatte ich noch eine weitere Begegnung aber die Kamera bleib in der Tasche.

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