Naturbeobachtungen – Eisvogel | Alcedo atthis
..und wieder hatte ich Glück
Der Zeitpunkt meiner letzten intensiven Bemühungen einen Eisvogel zu beobachten ist schon lange her. Noch vor ca. 14 Monaten nutzte ich jede sich mir bietende Gelegenheit das Juwel unter den heimischen Singvögeln zu beobachten und zu fotografieren. Mein Blick war seinerzeit ein völlig anderer als heute. Damals war es mir noch nicht vergönnt Erfolge in der „Eisvogelfotografie“ vorzuweisen. Meine Kenntnisse über diesen Vogel waren nur rudimentär. Es hat sich seither glücklicherweise einiges geändert. Nur die Lust auf diesen Vogel nicht!
So wurde ich in der letzten Zeit durch die Veröffentlichungen meiner Fotografenkollegen an den Eisvogel erinnert. Mein Jagdfieber wurde quasi wieder aktiviert.
Ausgerüstet mit dem obligatorischen Equipment wie dem Tarnzeit und dem Stativ, einer Thermoskanne Tee und der entsprechenden Vorfreude gab ich mir für meine Unternehmung an diesem Oktobertag genau zwei Stunden Zeit. Was lag da also näher als an alter bekannter Stelle nach meinem Glück zu suchen.
Der Ansitzast | die Ansitzwarte am Graben lag noch in der Nachmittagssonne. Die Handgriffe beim Aufbau des Tarnzeltes gingen mir noch routinemäßig von der Hand, so dass ich recht schnell in meiner Deckung verschwunden war. Es war auch allerhöchste Zeit, denn bereits nach einer kleinen Weile durchbrach der kurze, schrille und somit sehr markante Ruf des Eisvogels, die nachmittägliche Stille. Nur einige Sekunden später hörte ich den dumpfen Flügelschlag. Es ist immer ein sicheres Zeichen, dass ab diesem Zeitpunkt höchste Konzentration gefordert ist. Für mich ist dies, obwohl schon unzählige Male erlebt, immer noch ein ganz besonderer Moment. Ich habe für mich entdeckt, dass ich dann immer noch einige Augenblicke zu warten habe. Die Chancen, dass der Eisvogel dann sitzen bleibt, erhöhen sich dadurch erheblich.
Vor mir in einer Entfernung von ca. 7 m sass eine junge Eisvogeldame. Zu erkennen an der orangen Schnabelunterseite und den noch nicht vollständig ausgefärbten Füßen. Markant sind auch die Bewegungen des Vogel, so eine Art Wippen mit dem Kopf bei gleichzeitigem Anheben des Schwanzes. Ein richtiges Schauspiel, was in der Regel auch lange anhält, so dass genügend Zeit bleibt die ersehnten Fotos zu machen.
Nur bei diesem Ansitz hatte es die junge Dame eilig. Sie machte leider keine Jagdversuche und war auch relativ schnell verschwunden. Die Zeit reichte aber trotzdem aus und meine Naturbeobachtungen waren um eine kleine Episode reicher.
Glück gehört einfach dazu!