Naturbeobachtungen – Eisvogel
01.05.2020
..der kleine Sandkegel am Fusse einer Abbruchkante an einem schmalen Kanal im Europäischen Vogelschutzgebiet „Lewitz“ weckte meine Neugier. Keine 20 cm oberhalb der Wasserkante klaffte ein Loch in der dunklen Erde. Daneben eine weitere Öffnung mit deutlichen Kotspuren. Als dann auch noch zwei Eisvögel aufflogen und sich in einem nahen Gebüsch niederliessen wusste ich, dass ich einen Zufallstreffer an diesem „COVID 19 Nachmittag“ gelandet habe.
Einige Tage später stand mein Zelt so, dass ich den Ansitz vor mir und die Böschung rechts neben mir auf ca. o2.oo Uhr hatte. Die Öffnung konnte ich leider nicht einsehen.
Erstaunlicherweise musste ich mich nicht zu sehr gedulden. Ein schriller Ruf durchschnitt die Stille bzw. das Plätschern des Baches. Für mich ein klares Zeichen, dass sich ein Eisvogel ankündigte. So auch dieses Mal, nur einen Wimpernschlag später sass der „Eisvogelmann“ auf dem Ast vor mir. Als er dann auch noch zur Öffnung in der Böschung flog, hatte sich meine stille Hoffnung erfüllt. Ich hatte eine aktive Bruthölle des Eisvogels entdeckt.
Diese Zeremonie wiederholte sich in den nächsten Stunden mehrere Male, mal mit und mal ohne Fisch im Schnabel. Immer nur das Männchen, so dass ich davon ausgehen konnte, dass sich die „Dame des Hauses“ beim Brüten in der Höhle befindet. Die nächsten Wochen könnten somit interessant werden.
Meine Beobachtung wurde prompt unterbrochen, denn eine Autofahrerin erblickte mein Tarnzelt und fragte mich mitten im Wald nach dem Weg. Sachen passieren! Da ich meine ersten Eindrücke bereits auf der Karte hatte, packte ich zusammen und verließ mit einem Schmunzeln meinen neuen Spot.