Rotwild

Rotwild – Die majestätischen Könige des Waldes

Tief im Nebel der Morgendämmerung erklingt ein gewaltiges Röhren – ein durchdringender Ruf, der durch die Wälder hallt und jeden Zuhörer erschaudern lässt. Es ist die Stimme des Rothirsches, des größten heimischen Wildtieres Europas. Seine Silhouette zeichnet sich kraftvoll gegen den Horizont ab, das mächtige Geweih stolz erhoben. In der Welt des Waldes gibt es kaum ein beeindruckenderes Wesen. Die weiblichen Tiere, die Hirschkühe, sind kleiner und tragen kein Geweih. Sie leben gemeinsam mit ihren Kälbern in Rudeln, während die Hirsche außerhalb der Brunftzeit meist in Junggesellengruppen umherziehen.

Wenn der Herbst kommt und der Nebel die Wälder durchzieht, beginnt eines der dramatischsten Naturschauspiele: die Brunftzeit. Rivalisierende Hirsche versammeln sich, um die Vorherrschaft über ein Rudel Hirschkühe zu erringen. Dabei liefern sie sich spektakuläre Kämpfe, bei denen sie mit ihren mächtigen Geweihen aufeinanderprallen. Der Klang des Aufpralls hallt durch den Wald – ein Duell, bei dem nur der Stärkste gewinnt. Doch nicht nur rohe Kraft entscheidet: Das eindrucksvolle Röhren, mit dem die Hirsche ihre Rivalen einschüchtern und die Weibchen beeindrucken, spielt eine ebenso wichtige Rolle. Nur der kräftigste und erfahrenste Hirsch wird schließlich zum „Platzhirsch“ und darf sich mit den Hirschkühen paaren.

Wer einmal das Glück hat, einen kapitalen Rothirsch in freier Wildbahn zu sehen, wird diesen Moment nie vergessen. Er ist und bleibt der unangefochtene König des Waldes – eine majestätische Erscheinung, die Ehrfurcht und Bewunderung weckt.