Unterwegs – Gespensterwald
20.11.2019
Ein typischer Novembertag in Mecklenburg. Der Nieselregen ist unangenehm und es wird kaum hell. Genau die richtige Stimmung für den Gespensterwald bei Nienhagen. Der Vorteil – ich bin fast allein.
Etwas trostlos sieht er schon aus. Ich kenne dieses Kleinod an der Ostsee recht gut. Sieht man mal von den jahreszeitlich bedingten aufgeweichten Wegen ab fiel mir auf, dass im Vergleich zu meinen vergangenen Besuchen viele der unzähligen Buchen umgefallen sind. Es liegen entwurzelte Bäume und Totholz herum. Junge Pflanzen hingegen sind nicht zu sehen. Mir kommt es vor als wenn hier das Gleichgewicht gestört ist. Schilder weisen zwar darauf hin, dass „man“ auf den Wegen bleiben soll um die umherliegenden Buchecker und Eicheln nicht zu zertreten. Ich glaube, man erhofft sich, dass daraus neues Leben entstehen kann. Ich habe meine Zweifel! Die ausgetretene Pfade direkt an der Steilküste lassen die Ignoranz der Besucher erahnen.
Unten am Strand scheint hingegen alles in Ordnung zu sein. Der kleine Bachlauf durchbricht das Steilufer und mündet über ein Steinfeld fließend in der Ostsee.